Wer es zum Großmeister bringen will, braucht neben einer guten Portion Talent vor allem die Hingabe für tausende Stunden Training und Spielpraxis. Dieses Pensum ist mit einer normalen Berufslaufbahn kaum zu vereinbaren. Es ist daher umso beeindruckender, dass GM Michael Hoffmann den GM-Titel errang, als er seinen Lebensunterhalt längst als Anwalt verdiente.
Überhaupt haben wir es hier nicht mit der klassischen Profi-Karriere zu tun. Hoffmann hat die Spielregeln zwar früh gelernt, ist aber erst mit 10 Jahren dem örtlichen Schachverein beigetreten. Dann ging es allerdings schnell voran: Bereits im Alter von 13 und 15 Jahren gewann er die deutschen Meisterschaften seiner Altersklasse und zählte zu den besten Nachwuchsspielern des deutschen Kaders.
Mit 21 wurde er Internationaler Meister und unterstützte seinen Heimatverein SV Castrop-Rauxel beim Aufstieg von der Regionalliga bis in die 1. Bundesliga. In dieser Zeit erspielt er sich bereits die ersten GM-Normen, doch die endgültige Anerkennung des Titels erfolgte erst, als er mit 39 Jahren auch die erforderlichen 2500 Elo knackte.
Er beschreibt sich selbst als Allrounder mit einem Faible für dynamisches Eröffnungsspiel à la Najdorf oder Grünfeld. Folgerichtig teilt er in seinem Chessable-Debüt seine Expertise und Passion für Dynamisches Najdorf. Freunde scharfer Stellungen sollten gleich mal einen Blick riskieren, denn dafür brennt der Kurs.