Für Spätzünder und Quereinsteiger ist es womöglich ein motivierender Gedanke, dass nicht alle aufstrebenden Schachtalente schon im Kindergartenalter ihren ersten Turniersaal betreten haben. In manchen Menschen schlummert diese Gabe viele Jahre unentdeckt und das Schicksal muss erst ein bisschen nachhelfen.
Christian Braun lernte die Regeln im Alter von 10 Jahren von seinem Vater, als er infolge eines Unfalls die gesamten Sommerferien im Krankenhaus verbringen musste. Die Faszination für das Spiel überdauerte Christians Genesung und seine wiedergewonnene Freiheit führte ihn unweigerlich in den nächsten Schachclub. Das war der Beginn einer etwas späten aber gerade deshalb bemerkenswerten Karriere:
Mit Leidenschaft und Ehrgeiz brachte er es innerhalb von 12 Jahren zum FM-Titel und nach 4 weiteren zum Internationalen Meister. In der 1. Bundesliga konnte er kurz darauf seine erste GM-Norm erringen und sein Rating ist ebenfalls auf dem besten Wege, den Traum vom Großmeister-Titel noch in die Tat umzusetzen.
Zu seinen persönlichen Highlights zählt er einen geteilten dritten Platz bei der deutschen Meisterschaft sowie ein Remis gegen Legende Anish Giri. Die beiden teilten sich nicht nur die Punkte, sondern auch ihren Status als Theoriebär und inzwischen auch die Arbeit an hochkarätigen Chessable-Kursen.
Sein Erstlingswerk auf Chessable verleiht dem Evans-Gambit einen modernen Touch und beweist, dass der romantische Gambit-Klassiker bis heute auf Top-Niveau salonfähig ist. Selbst von den größten Kritikern – Miss Leela und ihrem verstockten Kollegen – bekommt sein ambitioniertes Repertoire einen Daumen nach oben.
Außerdem sollte man nicht außer Acht lassen, dass Christian inzwischen bereits 15 Jahre Erfahrung als Schachtrainer mitbringt. Gute Lehrer sind nicht selten gute Autoren und es spiegelt sich klar in seinen Kommentaren wider, dass er die Bedürfnisse seiner Leser genau kennt.
Werft am besten gleich mal einen Blick in seinen Kurs Evans Gambit – es lohnt sich.